5. Probleme während des Boot-Vorganges

Es kann Ihnen passieren, dass Ihr Rechner während des Startvorgangs stehen bleibt. Falls dies geschieht: Kein Grund zur Panik! Lesen Sie einfach weiter.

[Anmerkung]Anmerkung

Die folgenden Abschnitte sind nicht in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet.

5.1. Das System bleibt während des Startvorgangs hängen

Falls Ihr System während der Phasen Rebuilding RPM database oder Finding module dependencies hängen bleibt, so müssen Sie lediglich die Tastenkombination Strg-C drücken. Durch diesen Befehl wird das System angewiesen, die gerade bearbeitete Phase zu überspringen und mit dem Startvorgang fortzufahren. Sobald das System hochgefahren ist, führen Sie über die Kommandozeile als root den Befehl rpm --rebuilddb aus. Sollte das System in der Phase Finding module dependencies einfrieren, so haben Sie höchstwahrscheinlich gerade eine Aktualisierung Ihres Systemkerns vorgenommen und dabei einen Fehler begangen. Prüfen Sie, ob die Dateien in den Verzeichnissen /boot und /lib/modules mit der aktuellen Kernversion übereinstimmen, d.h., die aktuelle Kernversionsnummer als Anhang führen.

Sollte der Bootvorgang während RAMDISK: Compressed image found at block 0 hängen bleiben, so haben Sie Ihr initrd Abbild zerstört. Probieren Sie entweder einen anderen Eintrag Ihres Startmenüs oder starten Sie ein Rettungssystem. In diesem Fall löschen oder ändern Sie den Abschnitt initrd= in /etc/lilo.conf.

5.2. Überprüfung des Dateisystems schlägt während des Startens fehl

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Die folgenden Informationen betreffen nur die Dateisysteme ext2 und ext3. Falls Sie ein anderes System benutzen, konsultieren Sie bitte dessen Dokumentation.

Konnten Sie aus irgendeinem Grund Ihren Rechner nicht ordnungsgemäß herunterfahren, so führt das System routinemäßig während des nächsten Startvorgangs eine Überprüfung des Dateisystems durch. Manchmal schlägt diese Prüfung fehl und Sie finden sich nach Abfrage des root-Passwortes auf der Konsole wieder. Führen Sie dann den Befehl e2fsck -py [device] aus, wobei [device] der Name der Partition ist, deren automatische Überprüfung vorher fehlschlug. Die Option -p weist e2fsck an, alle notwendigen Korrekturen ohne vorherige Rückfrage durchzuführen und das Argument -y legt fest, dass alle Rückfragen automatisch mit yes beantwortet werden sollen. Sobald die Überprüfungs- und Reparaturphase abgeschlossen ist, drücken Sie Strg-D um die Konsole zu verlassen. Daraufhin wird das System neu gestartet.

Sollten Sie diesen Fehler in regelmäßigen Abständen erhalten, so befinden sich auf Ihrer Festplatte möglicherweise defekte Bereiche. Rufen Sie den Befehl e2fsck -c [device] von der Kommandozeile aus, um danach suchen zu lassen. Dieser Befehl wird während der Analyse automatisch alle defekten Bereiche als solche kennzeichnen und damit verhindern, dass das Dateisystem versucht, in diesen Daten zu speichern. e2fsck prüft das Dateisystem nur dann automatisch, wenn es zuvor nicht vorschriftsmäßig aus dem Verzeichnisbaum ausgehängt wurde. Dies geschieht ebenfalls, wenn die maximale Anzahl an Einhängvorgängen (maximal mount count) erreicht wurde. Über das optionale Argument -f können Sie eine Überprüfung erzwingen.

[Anmerkung]Anmerkung

Die Suche nach defekten Bereichen einer Festplatte sollte nur an Dateisystemen geschehen, die nicht in den Verzeichnisbaum eingehängt sind. Dieser Vorgang kann mitunter sehr lange dauern.

5.3. X startet nicht

Wenn Sie standardmäßig direkt in die X-Oberfläche starten und Ihre X-Konfiguration wurde aus irgendeinem Grund beschädigt, so dass X nicht mehr startet, können Sie natürlich auch in einer Textkonsole einloggen und von dort mit XFdrake Ihre X-Einstellungen wieder in Ordnung bringen. Es besteht auch die Möglichkeit, in einen anderen Runlevel zu booten, die X-Konfiguration mit XFdrake zu reparieren und anschließend in X zu booten.

5.3.1. Booten in einen anderen Runlevel

Der standardmäßige Runlevel beim Start von GNU/Linux ist in der Datei /etc/inittab festgelegt. Suchen Sie nach einem Eintrag wie id:5:initdefault:. Um jetzt in den Runlevel 3 (also in die Textkonsole) zu booten, müssen Sie diesen Runlevel am Bootprompt angeben. Bei Benutzung des LILO drücken Sie die Taste Esc einmal und geben linux init 3 ein. Bei Benutzung von GRUB drücken Sie die Taste E zweimal, fügen init 3 hinzu, drücken die Enter-Taste und dann die Taste B um zu booten.

Eine genauere Beschreibung der Runlevel finden Sie in dem Kapitel Die Startdateien: sysv initialisieren des Mandriva Linux Kommandozeilenhandbuch.

5.3.2. Einrichten von X in der Konsole

Um die X-Konfiguration mit XFdrake von der Textkonsole aus zu starten, geben Sie einfach als root den Befehl XFdrake ein.

Die Benutzung von XFdrake unterscheidet sich nicht von der innerhalb des grafischen Umfeldes, Sie haben nur keine netten Icons und die Maus steht nicht zur Verfügung. Um abwärts oder aufwärts zu scrollen müssen Sie die Pfeiltasten Ihrer Tastatur benutzen. Sie können auch die Tab-Taste benutzen, um von einer Schaltfläche zur anderen zu springen. Der Text des jeweils aktiven Schaltfeldes oder der gewählten Option wird durch eine hellere Farbe angezeigt. Um diese Option bzw. diese Schaltfläche zu aktivieren, drücken Sie auf die Enter-Taste.

Weitere Informationen über den Gebrauch von XFdrake finden Sie unter Abschnitt 2, „Kontrolle und Einrichtung der Grafik-Einstellungen“.