2. Videoprogramme

2.1. Einleitung

Das Hauptproblem bei der Benutzung von Videoplayern unter GNU/Linux liegt darin begründet, dass die meist genutzten Video-Codecs proprietäre Software sind. Also müssen diese Codecs zur Implementierung in freie Software hauptsächlich aus Kostengründen re-programmiert (Reverse-Engeneering) werden. Dieser Vorgang ist sehr komplex und darüber hinaus in manchen Ländern illegal, was die Verfügbarkeit von Codecs und damit auch die Auswahl der unter GNU/Linux abspielbaren Videoformate begrenzt.

Es ist beispielsweise nahezu unmöglich, bestimmte komprimierte digitale Video-Dateien oder -DVDs abzuspielen ohne vorher die entsprechenden Plugins aus dem Internet zu holen und zu installieren.

[Warnung]Warnung

Da in einigen Staaten über die Legalität des Abspielens von DVDs sowie solcher rück-entwickelten Codecs noch nicht entschieden wurde, kann Mandriva nicht alle Plugins für die Codecs in die Distribution integrieren[12]. Die hier enthaltenen Informationen sind für Benutzer gedacht, die genau wissen, dass die Benutzung dieser Codecs in ihrem Staat erlaubt ist. Mandriva unterstützt keinerlei illegale Aktivitäten und Sie sollten sich der Rechtslage in Ihrem Staat bewusst sein, bevor Sie die Codecs und Plugins einsetzen.

2.2. Kaffeine

Kaffeine basiert auf den Xine-Bibliotheken, mit denen Video-Dateien und -Streams wiedergegeben werden können.

Ein Doppelklick auf einer unterstützten Videodatei startet Kaffeine, öffnet die Datei und startet die Wiedergabe. Sie können Kaffeine auch über den Eintrag Multimedia+VideoKaffeine im Startmenü öffnen.

[Anmerkung]Anmerkung

Beim ersten Start des Programms öffnet sich ein Einrichtungsassistent. Wir empfehlen das Beibehalten der vorgegebenen Optionen.

Abbildung 11.4. Kaffeines Hauptansicht

Kaffeines Hauptansicht

Kaffeines einfaches Interface (Abbildung 11.4, „Kaffeines Hauptansicht“) besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Wiedergabebereich. Wo das aktuelle Video gezeigt wird. Drücken Sie die Tastenkombination Strg-Shift-F, um zwischen Fenster und Vollbild umzuschalten.

  • Positionskontrolle. Mit dem Schieberegler können Sie sich vorwärts (nach rechts oder mit der rechten Pfeiltaste) und rückwärts (nach links oder mit der linken Pfeiltaste) zu jedem beliebigen Punkt des Videos bewegen.

  • Lautstärkeregler. Ziehen Sie den Regler nach rechts (oder drücken Sie die Plus-Taste), um die Lautstärke zu erhöhen; ziehen Sie den Regler nach links (oder drücken Sie die Minus-Taste) um den Ton leiser zu stellen.

  • Wiedergabekontrolle. Ein reduziertes Abbild der üblichen Kontrollen von Videorekordern: Zurück, Play/Pause (Tastenkürzel: Leertaste), Stopp (Tastenkürzel: Rücktaste) und Vorwärts.

  • Status. In der unteren rechten Ecke sehen Sie Informationen über die Wiedergabeliste und das aktuell gezeigte Video.

Zum Abspielen einer DVD legen Sie einfach die DVD in das Laufwerk und Kaffeine startet die Wiedergabe des DVD-Titels. Zur Wiedergabe empfehlen wir den Volbild-Modus.

2.3. Weitere Video-Anwendungen für Linux

Xine

Xine ist eines der interessantesten Videoprogramme für GNU/Linux. Es unterstützt eine breite Auswahl von Formaten und Eingangsquellen. Es ist schnell, flexibel und erweiterbar. Und es ist als Bibliothek verfügbar, auf der wiederum andere Videoplayer basieren.

MPlayer

MPlayer ist eine weitere interessante Anwendung und unterstützt viele Ausgabe-Treiber, dazu sogar ältere Grafikkarten. MPlayer kann unter Anderen mit DVDs, AVIs und VideoCDs umgehen. Allerdings werden Sie zum Abspielen von vielen populären Videoformaten besondere WinDLLs und proprietäre Codecs aus dem Internet laden und installieren müssen. Das erscheint einerseits unbequem und aufwändig, erlaubt aber andererseits das Abspielen von vielen Formaten, die von Windows® unterstützt werden.

Totem

Totem ist eine GNOME-2-Anwendung, die auf den Xine-Bibliotheken basiert. Daher sind seine Eigenschaften denen seines „Ursprungs“ auch sehr ähnlich. Totem ist allerdings besser in die GNOME-Umgebung integriert.



[12] Die kommerziellen Editionen von Mandriva Linux enthalten einige dieser Codecs.